Jacobsleiter 2023 für Helga Ebner

Die Jacobsleiter 2023 wurde an unser Mitglied Helga Ebner verliehen. Im Rahmen unserer Nikolausfeier wurde ihr die Urkunde übergeben.

Vorsitzender Franz-Josef Jürgens freute sich, diese Auszeichnung an eine langjährige Weggefährtin zu verleihen. Er hielt auch die Laudatio auf die neue Preisträgerin:

Jacobsleiter 2023 - Laudatio

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

heute ist ein Tag der Freude, können wir doch zum 37. Mal unseren Heimatpreis, die Jacobsleiter, verleihen.

Als wir 1986 die erste Jacobsleiter an Heinrich Küppers verliehen haben, konnten wir nicht ahnen, dass wir immer wieder, nun schon im 37. Jahr, geeignete und würdige Kandidaten für unseren Heimatpreis finden.

Es würde hier zu weit führen, alle bisherigen 36 Preisträger noch einmal zu nennen, obwohl sie es uneingeschränkt verdient hätten.

Sie alle zeichnete ihre Liebe zur Heimat und ihre Bereitschaft aus, für ihre Mitmenschen und für die Gemeinschaft etwas zu tun.

Da wir heute mal wieder eine Frau mit unserem Heimatpreis ehren, will ich mich auf die Frauen, die bisher die Jacobsleiter erhielten, beschränken.

Es waren im Jahre 1993 Wilhelmine Kleutges, im Jahre 2000 Elisabeth Moris, im Jahre 2004 Liesel Beeck, im Jahre 2013 Dr. Rosemarie Vogelsang, im Jahre 2017 Gisela Hage-Hülsmann, im Jahre 2018 Regina Spoerle und im Jahre 2021 Käthe Schneider.

Demnach ehren wir heute mit Helga Ebner, die 8. Frau mit unserm Heimatpreis, der Jacobsleiter.

Wir freuen uns auch darüber, dass wir so die Frauenquote bei den Preisträgern verbessern können.

Bekanntlich werden mit der Auszeichnung Personen gewürdigt, die herausragende und beispielhafte Leistungen auf dem Gebiet der Heimatpflege im Bereich des ehemaligen Amtes Lank erbracht haben.

Unsere neue Jacobsleiter-Preisträgerin hat solche Leistungen erbracht, was sie seit Jahren sehen, wenn sie unsere Publikationen und insbesondere unsere Heimatzeitschrift „Dä Bott“ in Händen halten.

 

Helga Ebner, der ich freundschaftlich verbunden bin, lernte ich vor Jahrzehnten, beim freitäglichen Lohntütenball, in der legendären Gaststätte Breuers-Schierkes in Latum kennen. Beide hatten wir damals noch keine Verbindung zum Lanker Heimatkreis, verbrachten aber in großer Gemeinschaft, sehr, sehr schöne Abende.

Wie schon Jacobsleiterpreisträger vor ihr ist Helga eine sogenannte Zugezogene, hier in Latum sagt man: dat es en Tujetrockene!

Wie schon Preisträger vor ihr beweist Helga Ebner, dass man nicht im Amt Lank geboren sein muss, um Verdienste für unsere Heimat vorzuweisen.

Helga wurde ein Jahr vor Ende des 2. Weltkrieges in Twistringen, Kreis Grafschaft Hoya geboren. Der Geburtsort hat fast so einen schönen Klang wie unser „Lank-Latum“ am Niederrhein.

Schon bald zog sie mit ihrer Mutter ins Emsland, nach Aschendorf bei Papenburg, besuchte das dortige Mädchen-Lyzeum und machte später ihr Abitur in Meppen.

Um Grafik-Design zu studieren, bewarb sie sich mit ihren Mappen dann in verschiedenen Studieneinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Studiert hat sie dann am Ende des Tages erfolgreich an der Werkkunstschule in Düsseldorf. Beruflich war sie dann in verschiedenen Druckereiern und Werbebetrieben aktiv.

Über Jahre war sie zusammen mit ihrem Mann auch in diesem Bereich selbständig.

Sie wurde in dieser Zeit auch stolze Mutter von zwei Töchtern, wobei eine, die Tochter Nora, hier heute mit uns feiert.

Da Helga schon 51 Jahre in Meerbusch und davon 49 Jahre in Lank lebt, können wir den eben von mir verwendeten Begriff „Tujetrockene“ im Grunde schon fast vergessen.

Nach nahezu 50 Jahren in Meerbuschs schönstem Stadtteil mit dem Doppelnamen und als Jacobsleiterträgerin wird man hier im Rheinland dann einfach Lank-Latumerin.

Aus meiner Zusammenarbeit mit ihr weiß ich, Helga ist es inzwischen mit Herz und Seele.

Über Werner Forsen, unseren Freund Lör, einem waschechten Lank-Latumer und Heimatfreund, bekam sie Kontakt zum Heimatkreis Lank, da sie mit ihm öfter Veranstaltungen des Heimatkreises  besuchte.

An einem Tag des offenen Denkmals war es dann so weit, Helga war von den Aktivitäten des Heimatkreises so angetan, dass sie in unseren Verein eintrat.

Wie wir heute wissen, ein Glück für den Heimatkreis Lank – und auch für mich persönlich.

Zu unserem Altbaas Franz-Josef Radmacher sagte sie damals, ich möchte keine Karteileiche sein, ich will etwas tun.

Helga entdeckte in unserem Schriftgut, so auch im Dä Bott, Gestaltungsmängel und auch Fehler.

Sie bot sich dann schnell an mitzuarbeiten, alles zu kontrollieren und Hinweise zu geben.

Der Altbaas Franz-Josef Radmacher, Walter Spoerle und auch ich erkannten dann schnell Helgas Organisationstalent und insbesondere ihre Fähigkeiten, was die Gestaltung von Schriftgut in jeder Form anbelangt. Hinzu kam ihre Verlässlichkeit und auch ihr Fleiß.

Wenn Helga eine Aufgabe übernimmt, dann geht es gleich und schnell zur Sache.

Zug um Zug hat sie im Heimatkreis immer mehr Aufgaben übernommen.

Ehrlich gesagt wundere ich mich sehr darüber, wie sie dies in ihrem jugendlichen Alter alles so nahezu perfekt schafft?

Hinzu kommt ihr künstlerisches Talent, was sie vielfach auch für unseren Heimatkreis einsetzt. Ihre kunstvollen Mal-Arbeiten wurden schon in vielen Ausstellungen gezeigt und sind in Lank-Latum und Umgebung vielerorts zu bewundern.

Zu ihren Arbeiten gehören auch viele Werke mit einem starken Heimatbezug. Ganz gleich ob Ortslagen, Häusergruppen, Kirchen, Gaststätten, Brunnen oder einzelne Bauwerke.

Ich habe es ihr als bekennender Latumer nicht übel genommen, dass sie auch den Dyckhof in Büderich und St. Nikolaus in Osterath gemalt hat. Bekanntlich sind wir Lank-Latumer ja sehr tolerant.

Erinnern möchte ich auch daran, dass Helga, als der Heimatkreis Lank gegen den Abriss der alten Langst-Kierster Schule durch die Stadt Meerbusch leider erfolglos protestierte, in der ersten Reihe mit dabei war.

Als letzte Kulturveranstaltung in der alten Langst-Kierster Schule, konnten wir als Heimatkreis eine beachtenswerte, erfolgreiche Ausstellung mit den beliebten Werken von Helga Ebner präsentieren.

Bei unseren letzten großen Fotoausstellungen hier in der Teloy-Mühle mit jeweils rund 100 großformatigen Fotografien und textlichen Erklärungen, die Helga zusammen mit Vereinskollegen organisierte, trug sie, wie in vielen unserer Projekte, sicher die Hauptlast der Arbeit und gestaltete auch zwei ganz großartige Fotobücher unter dem Titel „Einst & Jetzt“, die auch in der Heimatkreis-Buchreihe „Im Rheinbogen“ erschienen sind.

Ihre Hauptarbeit im Jahreslauf ist jedoch die regelmäßige Gestaltung unserer Heimatzeitschrift, Dä Bott.

Liebe Helga, an dieser Stelle dafür unseren ganz besonderen Dank.

Inzwischen gestaltet sie auch unser Jahresprogramm, kümmert sich um Flyer für unsere Veranstaltungen und Reisen, entwirft Plakate und nimmt nahezu alle Anmeldungen der verschiedensten Veranstaltungen entgegen und steht mit Rat und Tat allen Aktiven zur Seite.

Inzwischen arbeitet Helga, gewählt durch die Mitgliederversammlung, auch im Beirat des Heimatkreises mit und nimmt so auch verstärkten Einfluss auf die Aktivitäten unseres Vereins.

Nach all dem Guten, was ich zu Ehren von Helga vorgetragen habe, möchte nicht verheimlichen, dass Helga auch schwierig werden kann. Geht ihr etwas gegen den Strich, ist sie mit einer Basta-Entscheidung nicht einverstanden, artikuliert sie nötigenfalls auch barsch, ihren Unmut und wird ganz schön anstrengend.

Aus all dem Vorgetragenen ergibt sich, dass Helga Ebner sich für ihre Mitmenschen, für den Verein und damit insbesondere für unsere  Heimat beispielhaft einsetzt.

Jacobsleiter 2023

 

Dafür verleihen wir ihr heute die Jacobsleiter 2023.

Ich hoffe liebe Helga, dass der vom früheren Bürgermeister Dieter Spindler hier in der Teloy-Mühle einmal vorgetragene Vers heute auch für Dich gilt.

Ich zitiere:

Der Heimatkreis verleiht als Ehren-Erweis,

an besondere Menschen jedes Jahr einen Preis.

Wer Gutes tut für ganz Latum und Lank,

darf hoffen auf eine Leiter zum Dank.

Benannt nach Pastor Jacobs dem Kirchenmann,

nimmt jeder die Auszeichnung sehr gerne an.

 

Herzlichen Glückwunsch, liebe Helga, wir danken Dir !

Du hast die Jacobsleiter 2023 in jeder Hinsicht verdient!

weiterführende Informationen

Jacobsleiter 2023

Informationen zur Geschichte unserer Jacobsleiter finden Sie auf unserer Themenseite.

Unser Heimatkreis bei Wikipedia.

Bildnachweise:

Heimatkreis Lank

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