Gaststätte Breuers-Schierkes

Das traditionsreiche Haus in Latum an der Uerdinger Straße lässt sich bis in die Zeit von Pastor Jacobs nachweisen. Es lag „am Roßkamp“, wie auch Pastor Jacobs aus dem Siebenjährigen Krieg berichtet. Damals war es wohl eine alte Fuhrmannskneipe. Es hatte mehrere Fremdenzimmer und früher auch Unterstellmöglichkeiten für die Pferde. Auf einer Karte von 1905 wird es auch als „Bundes-Hotel“ bezeichnet. Hier war auch eine Station der Rad-Fernfahrt von Kleve nach Köln.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts hießen die Wirtsleute Welter. Franz Welter übergab das Haus 1841 an seine Tochter Franziska, dann an deren Schwester Regina. Diese war mit Theodor Kauertz verheiratet. Danach übernahm Gustav Kauertz die Gaststätte. Seit 1919 war Jakob Schierkes der Wirt. Er richtete im Stallgebäude einen Tanzsaal mit Kegelbahn ein. Er übergab das Haus an seine Töchter Änne und Katharina, die den Langst-Kierster Hans Breuers heiratete.


Die Gaststätte Breuers-Schierkes war bis 1980 ein gastliches Haus für viele Vereine und Gäste. Der Saal wurde 1960 zu Wohnungen umgebaut, auch die Kegelbahn geschlossen. 1982 gab die Familie Breuers-Schierkes die Wirtschaft auf, die dann noch einige Jahre verpachtet war, bis sie geschlossen wurde. Viele Vereine, Stammtische und die CDU-Fraktion verloren hierdurch ihr Versammlungslokal. Auch viele Familienfeiern wie Hochzeiten und Beerdigungen fanden hier statt. Dabei stand Kathrinchen in der Küche, während Änne die Gäste bediente. Hans Breuers stand hinter der Theke. Heute ist in der früheren Gaststätte ein Gewerbebetrieb.

Gaststätte Hülser

Der Lanker Bauunternehmer Johann Hülser erbaute etwa 1902 außerhalb von Latum an der Provinzialstraße nach Uerdingen eine Gastwirtschaft mit einem Biergarten. Die 1901 eröffnete Straßenbahnlinie erhielt hier eine Haltestelle mit dem Namen „Hülser“.
Auch eine Kegelbahn wurde gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Familie Schrievers das Haus. Zeitweise fand hier auch das Vogelschießen statt. Dann zog die Familie Kals ein. Die Schießfreunde Lank bauten die frühere Kegelbahn in den 1960er Jahren zu einem Schießstand um. Hier fanden dann die sportlichen Aktivitäten der Schießfreunde, aber auch der Lank-Latumer Schützenbrüder statt. Heute ist Norbert Kals der Eigentümer des Hotels.

Gaststätte Rademacher

Die Gaststätte Rademacher mit Saal wurde etwa um 1900 erbaut, als die neue Straßenbahn ihren Betrieb aufnahm. Die Haltestelle hieß „Rademacher“: Gegenüber hatte die Bahn eine Weiche. Der erste Wirt war Pius Fiegen, genannt „Piise Schäl“. Danach gehörte die Gaststätte der Witwe Johann Faßbender, die von Haus Latum stammte. Es gab auch eine Kegelbahn. In den Weltkriegen wurden hier Kriegsgefangene untergebracht. Dazu wurde hinter der Gaststätte ein Bunker als Schutzraum gebaut. Dieser Bunker diente ca. 1970-1990 als Schießstand für die Schützenbrüder. Später fiel das Haus an die Familie Rademacher. Willi Rademacher mit seiner Frau Hilde waren die Wirtsleute, bis das Haus an Heijo und Heide Platen verpachtet wurde. 1992 wurde das Haus geschlossen und dann abgerissen. Damit gab es in Lank-Latum keinen Saal mehr.

Gaststätte Küppers

Im Jahre 1883 etwa wurde die Gaststätte mit Bäckerei der Familie Küppers erbaut. Von Anfang an war sie das Vereinslokal der Schützen in Latum. Wahrscheinlich stand an der Stelle schon früher eine Gaststätte, da aus dem Jahre 1883 ein Brand bekannt ist. Hier wurde das Inventar der Lank-Latumer Schützenbruderschaft einschließlich der alten Fahne ein Raub der Flammen. Otto Küppers, dann Fritz und Heinz Küppers waren über Jahrzehnte die Wirtsleute. Im Obergeschoss gab es vor dem Zweiten Weltkrieg ein Gesellschaftszimmer für die Schützen und andere Vereine. Fritz Küppers, Schützenkönig von 1933, war auch Bäckermeister.

Im Jahre 1992 nach dem Tod von Heinz Küppers wurde die Gaststätte geschlossen, danach zu einem Gewerbebetrieb umgebaut. Viele Latumer Vereine und Stammtische verloren so ihren Treffpunkt.

Gaststätte Haus Latum, früher Hasenbeck

In Latum bestand schon von alters her die Gaststätte Peter Hasenbeck. Durch seine Tochter Susanne, die mit Peter Hüsgen verheiratet war, erhielt die Wirtschaft den Namen „Hüskes Sannche“. In zweiter Ehe war sie seit 1926 mit Peter Radmacher verheiratet. Etwa um 1930 wurde das neue Haus mit Gesellschaftszimmer, Kegelbahn und Fremdenzimmern sowie einem Lebensmittelladen erbaut. Peter Radmacher kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Nach dem Tod von Susanne „Sannche“ Radmacher wurde die Gaststätte von der Familie Bloser, später Imdahl, als Eigentümer übernommen. Es gab verschiedene Wirtsleute. Bis heute findet dort der vierteljährliche Mundartstammtisch des Heimatkreises statt.

Gaststätte Zur Alten Post

Auf dem freien Gelände zwischen Lank und Latum, auf der „Hees“, wurde etwa um 1900 eine Gaststätte von Anton Schmitz erbaut. Sie hieß „Zur Neuen Post“, weil nicht weit davon 1904 ein neues Postgebäude errichtet worden war. Leider wurde der repräsentative Balkon in den 1960er Jahren entfernt und das Gebäude mit Klinkern versehen. Damals war Manfred Schmitz der Wirt, danach Tieves.
Heute bewirtschaftet Günther Hüsges die Gaststätte, die sich jetzt „Zur Alten Post“ nennt und in der sich der Männergesangverein nach seinen Proben sowie Mitglieder des Heimatkreises nach diversen Veranstaltungen in der Teloy-Mühle zum gemütlichen Absacker treffen.

Gaststätte Lanker Hof, früher Stroex

Gaststätte mit langer Tradition an der Stelle, an der heute die Buchhandlung „Mrs. Books“ steht. Etwa um 1810 erbaute Wilhelm van Dawen, ein Wundarzt aus Düsseldorf, das Haus. Ende des 19. Jahrhunderts befand sich hier eine Brauerei der Gebr. Peters. Das Bier hieß „Germania“. In den 1920er Jahren übernahm die Familie Stroex das Haus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Paul Radmacher, der Marlene Stroex geheiratet hatte, der Wirt. Später war die Familie Schmidt in dem Betrieb. Etwa Ende der 80er Jahre wurde die Gaststätte von dem neuen Eigentümer aufgegeben und das Haus abgerissen, allerdings in den alten Dimensionen wieder aufgebaut.

Gaststätte Richard van Dawen, später Alt Lank

Die Gaststätte wurde etwa um 1890 gegenüber dem damaligen Krankenhaus von Richard van Dawen erbaut. Die Grenze zwischen Lank und Latum verlief durch die Gaststätte und die Kegelbahn. Nach dem Tode von Richard van Dawen gab es verschiedene Wirte. Zeitweise war hier auch eine Disco, betrieben von dem Wirt Binger. Es folgte Willi Josef Berrisch, dann Heinz Schreiber. Vom Eigentümer Georg Weng erfolgte nach dem Tod der Mutter Helga Weng eine durchgehende Renovierung. Heute betreibt hier die Familie Babij, nachdem sie die Weinschenke am Markt verlassen musste, unter dem Namen „Lanker Weinschenke“ ein Speiselokal.

Weinschenke van Dawen

Am Alten Markt dominiert auch heute noch das Haus der Weinschenke van Dawen. Das Haus wurde wohl 1845 von Ferdinand Josef van Dawen (gesprochen „van Dauen“) erbaut. Er war der Sohn von Wilhelm van Dawen vom Lanker Hof. Das Haus wurde von Josef van Dawen zu einem bekannten Wein- und Speiselokal erweitert. Es gab vier Säle und Gesellschaftszimmer im ersten Stock und eine 1893 erbaute Gartenterrasse. In einem Weinkeller gab es etwa 100 Fuderfässer mit Wein von der Mosel, der dort auf Flaschen gefüllt und an Stammkunden vertrieben wurde.
Nach der Aufgabe des Betriebs durch die Brüder Franz, gestorben 1959, und Robert van Dawen, gestorben 1972, wurde das Lokal von den Erben an den Wirt Herbertz verpachtet. 

Es folgte der aus Jugoslawien stammende Wirt Drago Babij, der in dem Haus ein beliebtes Speiselokal betrieb. Im Jahr 2012 wurde ihm gekündigt, da die Eigentümer das verschachtelte Anwesen in Wohnungen umbauen wollten. Es folgte eine lange Zeit der Konflikte mit der Bauaufsicht und Denkmalpflege. Ein Unternehmer aus Mönchengladbach bekam schließlich die Baugenehmigung.
Der Lanker Thomas van Kaldenkerken konnte mit einem Partner schließlich als Investor gewonnen werden. Die Wohnungen wurden verkauft. Heute wird die Gaststätte von einem Wirt aus Marokko betrieben.

Gaststätte Zur Krone, früher Hespers, dann Baumeister

Die sicher sehr alte denkmalgeschützte Gaststätte im Ortszentrum von Lank besteht aus mehreren Bauteilen. Ein altes Gasthaus in Fachwerkkonstruktion enthält heute noch die Theke. Etwa 1900 wurde ein kleiner Saal angebaut. Der Name „Zur Krone“ stammt nach Meinung von alten Bürgern aus dem Revolutionsjahr 1848, als sich hier die Königstreuen trafen. Im 19. Jahrhundert waren hier die Eheleute Hespers als Wirtsleute tätig. Sie betrieben auch ein „Winkelsgeschäft“.

Nach 1920 kam die Familie Baumeister in den Besitz des Hauses. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Anna und Peter Baumeister die Wirtsleute. Es folgte der als Ringer bekannte Roman Waniek mit seiner Frau Hella, dann weitere Pächter. Der heutige Wirt ist Dieter Salmann mit seiner Wirtin Connie.

Gaststätte Zur ewigen Lampe, früher Schlöper/ Hamacher

Die leider 1973 abgerissene Gaststätte war nach ihrer Bauweise sehr alt, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Eine Postkarte von 1899 zeigt den Gasthof Schlöper „Zur Ewigen Lampe.“ Der Wirt Peter Schlöper baute etwa 1902 einen Saal, der dann auch Versammlungslokal von mehreren Vereinen war wie dem Männergesangverein Froher Sängerbund, der Feuerwehr und dem Kirchenchor.

Der Wirt Peter Schlöper war auch Chef der 1904 gegründeten Feuerwehr. Im Jahre 1909 löste der Pfarrer wegen eines Disputs den Kirchenchor auf und gründete ihn neu. Der Wirt hatte darauf bestanden, dass der Chor in seinem Lokal tagen musste.
Der Saal wurde in den 1930er Jahren zu einem Kino umgebaut. Die Wirtsleute hießen damals Hamacher. Nach Ende des Kinos in den 1960er Jahren wurde in dem Saal zuerst ein Supermarkt, dann eine Diskothek eingerichtet. Die Gaststätte wurde 1971 abgerissen, weil man den Platz als Parkplatz brauchte.

Schließlich übernahm die Stadt Meerbusch den Saal und richtete hier gemäß den Vorschlägen einer Bürgerinitiative ein Theater ein. An der Rheinstraße wurde ein „Bistro“ gebaut. Trotz anderer Prophezeiungen floriert das „Theater am Wasserturm“ gut und soll demnächst aufgehübscht werden.

Gaststätte Fronhof, früher Bünten

Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, hieß zur Zeit von Pastor Jacobs „Gronenwold“, aus dem dann der Name „Zum Grünen Wald“ wurde. Im Obergeschoss gab es bis in die 1970er Jahre einen Tanzsaal.
Nach den langjährigen Besitzern nannte man das Lokal auch „Bünten“. Es war das Vereinslokal des Sportvereins ASV und anderer Gruppen.
Nach dem Besitzerwechsel an den neuen Eigentümer Gattong dauerte es einige Zeit, bis hier ein neuer Wirt einzog. Der Saal wurde aufgegeben. Jetzt betreibt die Familie Frank Winzen hier ein beliebtes Restaurant.

La Pähd

In dem kleinen Fachwerkhaus an der Fronhofstraße, das heute unter Denkmalschutz steht, richtete Karl Schmalbach nach einem Um-und Ausbau ca. 1975 eine kleine Gaststätte ein, die er „La Pähd“ nannte. Der Heimatkreis half bei den Zimmerarbeiten, wobei das Haus geringfügig erweitert wurde. Im 18. Jahrhundert gehörte das Haus der Familie Dohmen. Man sagt heute noch „Dohme Malche“.

Aufgegebene Gaststätten:

Am Sandberg (Gonellastraße) Arndtstube (Gonellastraße) Geschwister Frangen (Mittelstraße) Fuchsbau (Steinebach Wasserstraße) Krebber mit Kegelbahn (Große Gasse)

Vor 1800 bestehende Schankwirtschaften:

Landstraße: Anker (Müschen)
Schwarzes Pferd (Winkmann)
Keijeljans (Kohtes)
Zum Gülden Crütz (Pastor Jacobs)
Weißes Pferd
Zum Kirchentreppchen

Unter den Linden Lank-Latum
Unser Titelbild zeigt eine historische Postkarte mit der Gaststätte "Unter den Linden"

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Titelbild
Archiv Heimatkreis Lank

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