Artikel des Monats
Geschichte des Radsports in Lank-Latum
Kleines Dorf ganz groß im nationalen Radsport
von Franz-Josef Jürgens
Wie lange die Behandlung durch den Lanker Pfarrer gedauert hat, ist nicht bekannt.
Der Pfarrer als Hexer
Doch wurde von den Räten, die mehr und mehr an Dämonisierung
und Hexerei glaubten, im Jahre 1605 der Lanker Pfarrer als Urheber der Verhexung benannt
und Anklage erhoben. Der Ambrosianerpater Franziskus, ein Italiener, will den damals 90 Jahre alten Pfarrer am 25. September 1605 tot in seiner
Zelle auf einem Strohsack liegend gefunden haben. Er hatte sich wohl in selbstmörderischer Absicht mit einem Messer in den Hals gestochen. Der Körper sei „noch warm“ gewesen. Der Pater
war sicher, dass der Teufel selber dem Pfarrer die Seele entrissen hatte. Jedenfalls war es äußerst selten, dass man einen Priester der Hexerei beschuldigt hatte. Das war also das Ende des Lanker Pastors Johann von Lank, der in keiner anderen bekannten Chronik vorkommt. So besteht in der Liste der Lanker
Pfarrer zwischen 1569 und 1613 eine Lücke. Gewöhnlich wurden die Lanker Pfarrer, die das Amt nur vetretungsweise für das Kaiserswerther Stift ausübten, vom Stift eingesetzt. Die Geschichte der Jakobe von Baden, der man
ebenfalls allerlei Teufelspraktiken und Intrigen
vorgeworfen hat, berichtet von einem Zaubertrank, der mit Chrisam zubereitet worden war.
Dieses konnte nur von einem Priester stammen. Auch fand man bei ihr geheimnisvolle Zettel, die zum Teil in die Kleidung des Herzogs eingenäht
waren und wohl zu einem Fruchtbarkeitszauber gehörten. Auch sonst hat Jakobe wohl alles getan, um einen Nachfolger zu gebären. Sie nahm auch einen Liebhaber zu Hilfe. Viele Badekuren, aber auch exzessive Versuche, dem Herzog beizuwohnen, lassen sich nachweisen. Dem Herzog
wurde von seinen Ärzten schließlich geraten, seine
Kräfte zu schonen. Schließlich starb Jakobe von Baden am 3. September 1597 eines gewaltsamen Todes. Auch wenn der Täter nicht feststeht, so kann man wohl die damalige protestantische Fraktion am Hofe unter Führung der verfeindeten Herzogin Sybille
dahinter vermuten. Die schöne Jakobe wird von der Düsseldorfer Tradition auch als „Rheinische Maria Stuart“ bezeichnet. Johann Wilhelm wurde wieder verheiratet, doch auch die Ehe mit Antonie
von Lothringen blieb kinderlos. Jakobe von Baden soll auch heute noch als „weiße Dame“ durch den alten Schlossturm geistern.
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